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Die Partner der Berliner Demografie-Tage möchten allen Expert:innen aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft danken: für drei Tage intensive und inspirierende Diskussionen.
Videoaufzeichnungen von allen Panels finden Sie unten.
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Tag 1 – Verstehen
Tag 2 – Reagieren
Tag 3 – Vorbereitet sein
Drei Tage lang haben im Januar 2024 Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft miteinander ihre Visionen von Krisenresilienz diskutiert. Die Paneldiskussionen befassten sich mit Best-Practice-Beispielen im Umgang mit gesellschaftlichen Schocks, die z. B. durch gewaltsame Konflikte, den Klimawandel, Pandemien oder die Bevölkerungsentwicklung verursacht werden.
Wir danken allen Teilnehmenden in den Panels und im Publikum, dass sie ihr Fachwissen und ihre Ideen eingebracht haben. Wir möchten auch der Moderierenden und den Übersetzer:innen für ihre hervorragende Arbeit danken. Moderation: Marie Steffens, Ronja Bachofer, Noemi Trompeter, Öndercan Muti, Daniela Vono de Vilhena, Andreas Edel und Shelly Kupferberg. Simultanübersetzung: Anette Wolf und Harald Kirschner.
12:15-13:15: Unsere Erfolge, unsere Fehler: COVID-19-Management auf dem Prüfstand
Julia Fitzner, Leiterin der Abteilung “Insights and Analytics” bei der WHO, Eugen Brysch, Vorsitzender der Stiftung Patientenschutz, Susan Michie, Direktorin des Centre for Behaviour Change, University College London, Bruno Arpino, Professor für Sozialstatistik an der Universität Padua
Welche Lehren ziehen wir aus vier Jahren Evidenz seit dem weltweiten Ausbruch der COVID-19-Pandemie? Hätten Politik und Wissenschaft die Folgen von Maßnahmen für bestimmte Gruppen besser abschätzen müssen, wie etwa für ältere, jüngere oder chronisch kranke Personen?
13:30-14:30: Kann uns künstliche Intelligenz helfen, uns besser auf Krisen vorzubereiten?
Brando Benifei, Europäisches Parlament, Berichterstatter zum "Vorschlag für eine Verordnung über ein europäisches Konzept für Künstliche Intelligenz", Yasmine Hamdar, Policy Specialist für Künstliche Intelligenz, United Nations Development Programme, Ingmar Weber, Alexander von Humboldt-Professor für K.I., Universität des Saarlandes, Magdalena Rogl, Microsoft Germany Diversity & Inclusion Lead, Buchautorin
Menschen verstehen Dinge vielleicht gründlicher als Computer, aber Computer verarbeiten sie schneller. In einer Krise kann dies Leben retten. In der Pandemie etwa sparte künstliche Intelligenz wertvolle Zeit bei der Analyse der Virusstruktur. Doch KI bringt auch ethische Herausforderungen mit sich. Worauf müssen Wissenschaft und Politik im Zeitalter des maschinellen Lernens gefasst sein?
14:45-15:45: Wer kommt zurecht? Wer nicht? Krisen in heterogenen Gesellschaften
Agnieszka Chłoń-Domińczak, Direktorin des Instituts für Statistik und Demografie, Warsaw School of Economics, Fernand de Varennes, Ehemaliger Sonderberichterstatter der UN betreffend Minderheiten (2017-2023), Lorence Kabasele Birungi, Präsidentin von AfriYAN für das östliche und südliche Afrika sowie des UNFPA-DRC Youth Advisory Panel, Manuela Verduci, Geschäftsführerin Kiron Digital Learning Solutions, Co-Founder
Einige Bevölkerungsgruppen können flexibel auf Krisen reagieren. Andere müssen mit Einschränkungen zurechtkommen, etwa sozioökonomischen Nachteilen. Indem Politik vorraussieht, welche Gruppen von künftigen Krisen am stärksten betroffen sein werden, kann sie mehr Menschen angemessen unterstützen. Wie reagieren zum Beispiel bestimmte Bevölkerungsgruppen auf Gesundheitskrisen?
16:00-17:00: Der Schritt zurück gibt Perspektive: Krisenerfahrungen in der Geschichte
Alice M. Reid, Direktorin der Cambridge Group for the History of Population and Social Structure, Sigrid Weigel, Senior Researcher, ehem. Direktorin des Leibniz-Zentrums für Literatur- und Kulturforschung, Jürgen Renn, Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte
Wie haben die Menschen in der Vergangenheit auf Krisen reagiert, wie haben sie sie vorausgesehen? Wie sah zum Beispiel das Krisenmanagement während der frühen HIV/AIDS-Epidemie aus - und wie hat es das Gesundheitswesen verändert? Was können wir lernen, wenn wir noch weiter in der Zeit zurückgehen?
18:00 Uhr: Begrüßung: Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland | Dubravka Šuica, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission (Ansprache per Video)
18:25-19:45: Gemeinsam dem Krisenparadox entkommen | Policy Panel
Hermann Gröhe, Mitglied des deutschen Bundestages, Bundesminister für Gesundheit 2013-2018, Antje Draheim, Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, Georg Schütte, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, Pearl Dykstra, Wissenschaftliche Beraterin der EU-Kommission
In einer plötzlichen Krise müssen Entscheider:innen schnell handeln – aber niemals überstürzt. Eine paradoxe Situation, in der Kooperation und Kommunikation zwischen den gesellschaftlichen Sphären entscheidend ist. Wie können Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Medien und Zivilgesellschaft besser zusammenarbeiten, um eine Krise zu bewältigen? Wie sollte die Wissenschaft die Politik und die Entscheidungstragenden in Zukunft beraten?
Hinweis: aufgrund einer technischen Störung steht uns hier leider nur eine Aufzeichnung mit englischer Simultanübersetzung zur Verfügung.
19:45: Verleihung der European Demographer Awards 2023, überreicht von Hill Kulu, Präsident der European Association of Population Studies; Grußwort von Andreas Eckert, Vorsitzender des Förderfonds Wissenschaft, Berlin
20:00: Empfang und Networking Event im Futurium
21:15-21:30: Abschluss der Veranstaltung (Andreas Edel)
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13:15-14:15: Pandemien und der Zugang zu Information - Wissen besser streuen
Virginia Wangare Greiner, Geschäftsführerin und Mitgründerin der Organisation "Maisha" in Frankfurt am Main, Andreas Backhaus, Senior Research Fellow am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB), Doris Schaeffer, Ko-Leiterin des Zentrums für Interdisziplinäre Gesundheits-kompetenzforschung, Universität Bielefeld, Øyvind Ihlen, Professor an der Fakultät für Medien und Kommunikation, Universität Oslo
Während der Pandemie lernten Menschen Begriffe wie "Inzidenz", "Hospitalisierung" und "Übersterblichkeit" kennen und standen vor der Herausforderung, Statistiken zu verstehen. Das Internet und digitale Hilfsmittel waren wichtige Medien, aber auch Fehlinformationen waren im Umlauf. Wie kann die Verbreitung von Informationen in künftigen Krisen verbessert werden?
14:30-15:30: Anpassen an den Klimawandel: Lokale Vorbilder
Mumuni Abu, Senior Lecturer, Regionalinstitut für Bevölkerungsforschung, Universität Ghana, Kai Bergmann, Referent für deutsche Klimapolitik, Germanwatch e.V., Raya Muttarak, Professorin für Demografie, Universität Bologna, Caroline Zickgraf, Stellvertretende Direktorin am “Hugo Observatory”, Universität Lüttich
Die Auswirkungen der Klimakrise sind überall zu spüren. Während die eine Bevölkerung mit Dürre, Wüstenbildung oder Waldbränden zu kämpfen hat, muss eine andere mit Überschwemmungen, Stürmen und dem Anstieg des Meeresspiegels fertig werden. Ist es realistisch, für jede gefährdete Stadt oder Region eine individuell zugeschnittene Strategie der Klimaresilienz zu entwickeln?
15:45-16:45: Wir werden älter - jetzt und später: Gesundheitsversorgung im demografischen Wandel
Daniele Vignoli, Professor für Demografie an der Universität Florenz, Thiago Hérick de Sá, Referent für altersfreundliche Umgebungen, WHO, Adam Rogalewski, Referent für Gesundheits- und Sozialdienste, Europäischer Gewerkschaftsverband für den öffentlichen Dienst, Jane C. Falkingham, Professorin für Demografie und internationale Sozialpolitik, Vizepräsidentin der Universität Southampton
Bald werden die meisten Menschen viele Jahrzehnte des "Ruhestands" erwarten können. Wie können wir sicherstellen, dass Menschen bis ins hohe Alter ein gesundes Leben führen und an der Gesellschaft teilhaben können? Dieses Panel vergleicht Ansätze für eine altersgerechte Pflege in verschiedenen Ländern.
Sebastian Klüsener, Forschungsdirektor "Alterung, Mortalität und Bevölkerungsdynamik", Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Amy Neumann-Volmer, Vorstandsmitglied von Ärzte ohne Grenzen (MSF) Deutschland, Lukas Welz, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft der Psychosozialen Zentren für Flüchtlinge und Folteropfer
Was wissen wir über den Versorgungsbedarf von Vertriebenen, zum Beispiel nach der russischen Invasion in der Ukraine? Welche gesundheitspolitischen Maßnahmen werden gebraucht? Wer ist für eine solche Versorgung zuständig? Das zweite Abendpodium befasst sich mit den Auswirkungen von Gewaltkonflikten auf die körperliche und geistige Gesundheit.
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13:15-14:15: Wieder aufbauen, aber besser: vom Krisenmanagement zur Langzeitstrategie
Donya Gilan, Psychologin, Leiterin Wissenschaftskommunikation am Leibniz-Institut für Resilienzforschung in Mainz, Sir Geoffrey Mulgan, Professor für Kollektive Intelligenz, Public Policy und Soziale Innovation am University College London, Katrin von der Dellen, Teamleiterin Projektentwicklung und Donor Engagement, CARE Germany, Alexia Fürnkranz-Prskawetz, Professorin für Mathematische Ökonomie and der TU Wien, Vizedirektorin des Vienna Institute for Demography
Welche Lehren sind aus der diesjährigen Erdbebenkatastrophe in der Türkei und Nordsyrien, den Dürren in Südeuropa oder den verheerenden Bränden auf Maui zu ziehen? Wie helfen wissenschaftliche Vorhersage-Methoden bei Krisenstrategien?
14:30-15:30: Visionäre Institutionen für die Krisenprävention
Florence Bauer, Regionaldirektorin für Osteuropa und Zentralasien, Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA), Bernard O. Onyango, Senior Researcher und Politik-Analyst, Afrikanisches Institut für Entwicklungspolitik (AFIDEP), Daniel Mucha, Bundesministerium des Innern und für Heimat: Referat KM 1 „Grundsatz; Nationales Krisenmanagement“, Arnstein Aassve, Professor für Demografie, Bocconi Universität, Mailand, Forschungsleiter „FutuRes – Towards a Resilient Future of Europe“
Wie anpassungsfähig sind unsere Institutionen in Krisen? Brauchen wir "Krisenministerien"? Wie helfen globale Diskussionsforen (wie die Klimakonferenz der Vereinten Nationen, das Weltwirtschaftsforum und die Münchner Sicherheitskonferenz) bei der Vorbereitung auf die Zukunft? Welche institutionellen Lücken sollten in diesem Jahrzehnt geschlossen werden?
15:45-16:45: Eine Zukunft mit Solidarität zwischen den Generationen gestalten
Andreas Schulze, Leiter der Abteilung “Demografischer Wandel, Ältere Menschen, Wohlfahrtspflege”, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Claudia Neu, Professorin für Soziologie ländlicher Räume, Universitäten Göttingen und Kassel, Yanina Taneva, Mitgründerin “Ideas Factory Bulgaria”, Cordula Weimann, Gründerin “Omas for Future”
Wir sollten den demografischen Wandel nicht als drohenden gesellschaftspolitischen "Tsunami" betrachten, sondern als Chance für kollektives Handeln. Statt "Boomer gegen Zoomer" sollte es heißen: Alle füreinander! Die Solidarität zwischen den Generationen kann die Widerstandsfähigkeit erhöhen. Was sind vielversprechende Beispiele für Solidarität und "Krisenlernen" zwischen den Generationen?
17:00 -18:00 Abschlussveranstaltung: Eine Welt ohne Krisen: ist das möglich? | Shelly Kupferberg im Gespräch mit der "Klima-Schriftstellerin" Maja Lunde
Maja Lunde ist internationale Bestsellerautorin von "Climate Fiction". Ihr Werk machte die Klimakrise für Leser:innen weltweit greifbar - und Lunde zur erfolgreichsten norwegischen Autorin ihrer Generation. "Die Geschichte der Bienen" wurde in 40 Sprachen übersetzt und führte 2017 die Bestsellerliste in Deutschland an.
In ihrem neuesten Buch (Titel "Shutter Time" / "Lukkertid"), das 2025 in Deutschland erscheinen wird, entwirft Lunde eine demografische Utopie oder Dystopie. Aus unklaren Gründen hören in ihrer Geschichte die Menschen auf zu altern. Kinder bleiben Kinder, Babys werden nicht geboren, niemand stirbt mehr.
Maja Lunde diskutiert mit uns die Frage, ob es in einer Welt voller Krisen einen Grund für Optimismus gibt. Ist eine optimistische Haltung naiv oder dringend notwendig? Was können, was müssen Künstler:innen tun, um uns zu helfen, die Not zu überwinden? Wie können uns Literatur und Kultur aus dem Krisendenken herausführen?
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Veranstalter der Berliner Demografie-Tage 2024:
Kooperationspartner der Berliner Demografie-Tage 2024:
Die Veranstalter danken den folgenden Partnern für die Förderung der Berliner Demografie-Tage 2024:
Diese Veranstaltung hat finanzielle Unterstützung vom Horizon Europe research and innovation programme der Europäischen Union erhalten (Grant Agreement 101094741)
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